Juli 20th, 2016

Lastminutereisen – Immer noch eine gute Wahl?

Lastminute ist ein Begriff aus dem Tourismuswesen, der gleichermaßen adjektivisch und substantivisch verwendet wird. Als Adjektiv wird er fast immer in Verbindung mit „Reise(n)“ gebraucht, als Substantiv steht er als Kurzbezeichnung für „Lastminute-Reise(n)“. Davon ausgehend wird aber auch von „Lastminute-Zielen“, „Lastminute-Bedingungen“, „Lastminute-Kunden“ und dergleichen gesprochen.

Unter Lastminute-Reisen sind solche zu verstehen, die eher kurzfristig gebucht werden. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) stellt in seiner Definition darauf ab, dass bei einer angebotenen Reise der Anreisetag innerhalb der nächsten zwei Wochen liegt. Gerade aber diese Frist ist es, die den Lastminute-Begriff weitgehend ausmacht. Wenn Flugreisen, deren Abflugtag erst in zehn Wochen liegt, als Lastminute beworben werden, ist dies zwar durch den Wettbewerb erklärbar, kann freilich aber auch juristische Folgen nach sich ziehen.

Lastminute im Wandel der Zeit
In den 80er-Jahren boten Fluggesellschaften erstmals kurzfristig und unmittelbar am Flughafen Restplätze zu vergünstigten Bedingungen an – und das höchst erfolgreich. So kam dieses Konzept bald auch in anderen Zweigen der Tourismusbranche zur Anwendung. Der Trend zu Lastminute-Reise wurde durch das Internet noch weiter verstärkt. Es wurde en vogue, den Urlaub nicht mehr möglichst früh, sondern kurzfristig (und günstig) im Internet zu buchen.

Es soll auch angemerkt werden, dass Lastminute heute nicht mehr zwangsläufig günstig bedeuten muss. So werden zunehmend (hochpreisige) Exklusivreisen kurzfristig ins Programm genommen und dies als Begründung dafür vorgeschoben, von „Lastminute“ zu sprechen.

In den letzten Jahren ging die Entwicklung dahin, dass Lastminute-Reise hauptsächlich von spezialisierten (kleineren) Veranstaltern angeboten wurden. Die größeren umwerben, nicht zuletzt wegen der besseren Kalkulierbarkeit, vermehrt wieder Frühbucher.

Comments are closed.

-->
footer